Auf verschiedenen Wegen, zu unterschiedlichen Zeiten und von mehreren Ausgangsorten trafen zwölf Vertreter des „7. Mann“ in Trento ein, um einem spektakulären Ereignis beiwohnen zu wollen, dem Ausscheiden des großen Favoriten Itas Trentino aus der Champions League im Golden Set gegen unsere BR Volleys. Leider blieb es ein Traum der mit Flugzeug, Bahn bzw. Auto angereisten Berliner Fans, von denen einige sogar ihren Winterurlaub für die Unterstützung der Männer von Headcoach Joel Banks bei diesem Vorhaben unterbrachen. Einen relativ kurzen Weg in die „Il T Quotidiano Arena“ hatten unsere beiden BRV-Anhänger aus Tirol, die schon einige Spiele des Hauptstadt-Teams im bayerischen Raum, aber auch in der Max-Schmeling-Halle besuchten und die wir herzlich in unserem Kreis begrüßten.
Einige Wochen vor dem Aufeinandertreffen mit dem italienischen Tabellenführer hatten wir Kontakt zum Trentino-Fanclub „Curva Gislimberti“ aufgenommen. Vor dem Rückspiel kam es zu einem kurzen Treffen und dem Austausch von Fanschals und Gastgeschenken. Wir erhielten von den Tifosi eine Flasche 18 Jahre alten Grappas. Ort und Zeitpunkt des gemeinsamen Genusses dieser Köstlichkeit sind zu dem Zeitpunkt, an dem diese Zeilen geschrieben werden, noch nicht bestimmt.
Wie so oft, wohnten wir im selben Hotel wie der BRV-Tross. Dadurch ergaben sich Gelegenheiten für Gespräche mit Spielern, Trainern und Betreuern. Nicht vergessen werden wir den, trotz der Niederlage, sehr lustigen Abend mit dem Scout und Statistiker des Teams, Alexandre Leal, der erst gegen drei Uhr früh endete.
Diese Reisen bieten immer wieder Möglichkeiten des näheren Kennenlernens und des Austausches zwischen Vereinsvertretern und Fans über das Sportliche hinaus. Das schätzen wir sehr hoch ein, unabhängig vom Ausgang des Spiels.
Diejenigen von uns, die bereits einen Tag vor dem Spiel in Trento waren, hatten Zeit, die Stadt zu erkunden. Naturgemäß stand hier die historische Altstadt, die als architektonisches Juwel gilt, im Mittelpunkt. Die mittelalterlichen Stadtmauern, der barocke Neptunbrunnen auf dem Domplatz und die Paläste mit ihren prächtigen Renaissancefresken sind besonders hervorzuheben. Einen Besuch wert war auch das „Castello del Buonconsiglio“, dass unter anderem eine Ausstellung über die bewegte Geschichte Trentos beherbergt.
Die 2000-jährige heutige Hauptstadt der Region Trentino-Südtirol hat auch kulinarisch einiges zu bieten, wovon wir uns selbst überzeugen konnten. Neben den typisch italienischen Speisen wie Pasta und Pizza werden hier, bedingt durch den jahrhundertelangen Einfluss der Habsburger, ebenso selbstverständlich Knödel und Apfelstrudel serviert.
Das im Etschtal gelegene „Tor zum Süden“ ist unter touristischen Gesichtspunkten jedenfalls eine Reise wert. Nach sportlichen Aspekten kann man von unserer Warte geteilter Meinung sein. Trotzdem kommen wir sehr gerne wieder hierher.
Text und Fotos: Andreas Felske