Nichts zu holen an der Ostsee

  • 21. Dezember 2018

Die Champions League ruft, und der 7.Mann ist selbstverständlich dabei. Sechzehn tolle Fans (zwei mussten leider kurzfristig passen) machten sich auf den Weg nach Danzig. Vierzehn davon mit dem Zug, zwei zogen das Auto vor. Übernachtet wurde in unterschiedlichen Hotels. Während Gerlind, Jessi, Mandy, Lars und Bernd das Mannschaftshotel in Zoppot belegten, bevorzugten die anderen Hotels in der Innenstadt von Danzig. Diese hatten kurze Wege vom Hauptbahnhof, während die Zoppoter auf Taxen zurück greifen mussten. Woher der Preisunterschied der beiden Fahrten zustande kam, blieb uns bis zum Ende der Reise ein Rätsel. Die „Danziger“ bummelten noch durch die nächtliche Altstadt, die „Zoppoter“ begrüßten zunächst mal unser Team, welches von der Spielbesprechung kam, machten es sich dann im Restaurant gemütlich, um den Abend dann in der Bar ausklingen zu lassen. Auch am nächsten Tag unterschiedliche Aktivitäten; während sich elf wackere Fans auf Stadtbesichtigung in Danzig begaben, zogen es die anderen fünf vor, die Mannschaft zum Training zu begleiten. Mit einigem Staunen stiegen wir vor der imposanten Ergo Arena aus. Optisch gut zu vergleichen mit unserer Mercedes Benz Arena.

Witzig aber, dass die Arena zur einen Hälfte in Danzig steht und die andere Hälfte in Zoppot, und somit die Stadtgrenze genau durch die Halle führt. Die Arena wird neben den Volleyballern, auch vom Basketballteam aus Zoppot genutzt, die beide von der Firma Trefl (einem Hersteller von Spielwaren) gesponsert werden. Hier konnten wir auch unseren Berliner Jungen Ruben Schott in die Arme schließen. Nach dem Training zurück ins Hotel, und dort dann den Spa-Bereich genutzt. Nach Saunagang und einigen Bahnen im Schwimmbecken, schmeckte das Essen besonders gut. Während die Danziger Fraktion sich mit der Straßenbahn auf den Weg zur Arena machte, fuhren wir Zoppoter wieder mit dem Mannschaftsbus zum Ort des Geschehens. Erfreut nahmen wir zur Kenntnis, dass die Stimmung im Team hervorragend war, und sich alle sehr zuversichtlich zeigten. Unsere beiden Fangruppen trafen sich dann am Eingang, und es folgte ein recht kurzer Weg zu unseren Plätzen. Insgesamt hat die Arena eine Kapazität von 11.000 Sitzplätzen. Erwartet wurde eine Zuschauerzahl von 1.000 – 1.500, im Spielbericht auf der CEV-Webseite wurden dann 2.100 Zuschauer angegeben. Nun ja, wenn wir hätten Auskunft geben müssen, dann wäre eine realistische Zahl von etwa 800 genannt worden. Dementsprechend hatten wir aber einen ganzen Sitzblock für uns alleine, lediglich vier anderweitige Zuschauer nahmen in unserem Umfeld Platz. So konnten wir aber problemlos nicht nur unseren Reisebanner, sondern auch den großen Auswärtsbanner hervorragend präsentieren. In unmittelbarer Nähe zu unserem Block befand sich eine sehr nette Bar, die natürlich zunächst mal aufgesucht wurde.

Auch die mitgereisten Mitarbeiter der BRV-Geschäftsstelle ließen es sich nicht nehmen, ein Einstimmungsbier mit uns zu trinken. Pünktlich zum Spielbeginn ließen wir kräftig unsere Stimmorgane arbeiten, und brachten unsere Rasseln zum glühen. Die kleine Danziger Fanschar hatte wenig dagegen zu setzen. Das Spiel begann dann auch so, wie wir uns das erhofften. Unsere Jungs gingen schnell in Führung, konnten sich aber leider nicht entscheidend absetzen. Zum Ende des Satzes hin dann unerklärliche Fehler auf unserer Seite, und somit konnten die Danziger das Ding noch drehen und mit 26:24 gewinnen. Etwas Verwunderung kam bei uns auf, aber wir waren zu diesem Zeitpunkt immer noch sicher, dass wir hier etwas mitnehmen würden. Aber irgendwie war die Luft bei unseren Jungs raus, viele Missverständnisse und unnötige Fehler bescherten letztendlich eine klare 0:3-Niederlage. Spieler wie Fans waren so schockiert, dass beide Seiten total das obligatorische Abklatschen vergaßen. Erfreut waren wir trotz der Niedergeschlagenheit, dass es sich Ruben nicht nehmen ließ, zu uns in den Block zu kommen, um sich von uns zu verabschieden. Während sich nun die elf Danziger wieder auf den Weg in ihre Hotels machten, fuhren wir fünf mit der Mannschaft ins Hotel in Zoppot. Nachvollziehbar sicherlich, dass im Bus eine Totenstille herrschte, was uns dann aber selbstverständlich nicht davon abhielt, den Jungs beim Abendbrot noch einige aufmunternde Worte mit auf den Weg zu geben. Auch wir nahmen noch einen Happen zu uns, der Abschluss an der Bar fiel dann aber doch ein wenig ruhiger und kürzer aus, als am Vorabend. Erwähnenswert ist noch, dass sich an diesem Abend eine mit enormer Anzahl Teilnehmer behaftete Feiergesellschaft im Hotel befand, die da meinte, nach Partyende im Saal noch die Nacht zum Tage machen zu müssen. Besonders Lars und Mandy litten doch arg unter den lauten Gesprächen und der jeweiligen Mucke, die aus verschiedenen Zimmern dröhnte. Mehrere Beschwerden bei der Rezeption waren notwendig, was aber nicht viel an der entsprechenden Müdigkeit am Morgen änderte. Die Zugfahrt zurück verlief ohne Probleme, pünktlich waren wir wieder in Berlin. Auch die beiden Autofahrer landeten wieder heil in der Heimat.

Fazit: sicherlich waren und sind wir alle etwas enttäuscht über den Spielverlauf und der Tatsache, dass wir ohne zählbares Ergebnis, was im Normalfall sicher möglich gewesen wäre, aus Danzig zurück mussten. Aber wir sechzehn sind uns einig, gerade jetzt müssen wir der Mannschaft zeigen, dass wir hinter ihnen stehen und wahre Fans sind. Am Sonntag müssen wir es in der MSH richtig krachen lassen und bis zum äußersten mit den Jungs gemeinsam kämpfen. Nicht nach hinten schauen, sondern geradlinig nach vorne gucken. In diesem Sinne: B-B-BRV