Im „Schuhkarton“ in Dachau

Die Überschrift mag einige vielleicht verwirren, aber diese Bezeichnung haben wir nicht erfunden. Als der Spielplan veröffentlicht wurde, haben wir beim ASV Dachau angefragt, ob das Spiel eventuell wieder (wie in der vergangenen Saison) in Unterschleißheim ausgetragen wird. Die Antwort war wörtlich: „Nein, wir spielen bei uns im Schuhkarton“. Wenn man in der Halle steht, kann man durchaus ein wenig nachvollziehen, wie dieser liebevolle Name entstanden sein mag. Aber die Dachauer stehen damit nicht alleine da, denn im Verlaufe meiner nun 22-jährigen Zeit als Auswärtsreisender, habe ich schon einige Hallen in solcher Größenordnung kennenlernen dürfen. Für mich war es schon so etwas wie ein besonderes Erlebnis, denn es kamen Erinnerungen hoch. Mein erstes Auswärtsspiel, zu dem ich den damaligen SCC begleitete, war am 27.März 2002 genau hierher. Damals war es das erste Playoff-Viertelfinalspiel, welches wir mit 3:1 gewannen. Dieses Spiel war das letzte Bundesligaspiel-Heimspiel für den ASV, danach zog man sich aus der Bundesliga zurück. Viele Jahre spielten die Dachauer dann in der 2.Liga und lange Zeit auch in der 3.Liga, bevor man im vergangenen Jahr wieder den Sprung in die 1.Liga wagte. Nun kam ich also nach 22 Jahren zu meinem Auswärtsspiel Nr. 336 wieder zurück in den beschaulichen Münchner Vorort.
Einige wackere Fans reisten bereits am Samstag an und machten sich einen netten Abend auf dem Dachauer Weihnachtsmarkt, der allerdings sehr überschaubar ist.

Unser jüngster Fan

Der etwas größere Tross folgte dann am Sonntagvormittag mit der Bahn aus Berlin, während ich mit dem Flieger von Hamburg aus anreiste. Getroffen haben wir uns dann in der Tafernwirtschaft, direkt am Bahnhof Dachau gelegen. Es handelt sich dabei um eine Kombination aus Hotel und Restaurant und kann nur als sehr gut bezeichnet werden. Nach einem deftigen Essen und einigen Kaltgetränken ging es dann zu Fuß zur Halle. Der ASV hatte uns dankenswerterweise Plätze im Innenraum reserviert, direkt vor dem Essens- und Getränkestand, optimaler geht es nicht.
   

Und auch zwei der zahlreichen auswärtigen BRV-Fans waren vor Ort. Wir haben uns sehr gefreut, Ilona und Hermann aus Sonthofen wieder mal begrüßen zu dürfen.
Ein herzliches Hallo gab es auch mit Jo Mattner, für mich einer der besten Volleyball-Schiedsrichter der letzten 20 Jahre. Tochter Mattner wollte natürlich – wie so viele – ein Foto mit Tobi Krick haben. Den Wunsch konnten wir natürlich ziemlich einfach erfüllen. Und selbstverständlich war wieder ein kleiner Tross aus dem Hause Tille anwesend.
Spieler und Trainerteam bekamen von uns vor dem Spiel eine klare Ansage; schneller Sieg, denn wir mussten natürlich am Abend unsere Bahn bzw. unser Flugzeug erreichen. Alle versprachen uns entsprechenden Einsatz, und wie wir ja nun alle wissen, haben sie auch Wort gehalten. Nach dem Spiel natürlich unsere Gratulation, die HIER zu sehen ist.
Leider hat der ASV noch keinen wirklichen Fanclub, aber trotzdem hatten wir einige nette Gespräche mit alteingesessenen Fans, die natürlich noch von alten Zeiten in den 90ern schwärmen, als man Deutscher Meister und Pokalsieger wurde. Nun, dazu fehlen derzeit dem ASV sicher die Möglichkeiten, aber wir würden uns sehr freuen, wenn der Verein dauerhaft in der 1.Liga verbleibt. Ich persönlich hoffe natürlich, bald wieder an den Ort meines ersten Auswärtsspiels zurück zu kommen.

 

 

 

Text und Bilder: Bernd Paul (Bild Weihnachtsmarkt: Silvana Jahnke)

 

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