Nach dem erfolgreichen Heimspiel gegen Tours hieß es am Donnerstag Bienvenue en France. Gerlind und ich waren am Ende die einzigen 7.Männer (Frauen), welche sich auf den Weg nach Frankreich machten. Unser Flieger ging bereits um 7.15 Uhr, was wiederum bedeutete, dass wir um 5.45 Uhr am Flughafen aufschlagen mussten. Eine kurze Nacht war also angesagt. Kurze Diskussion mit Gerlind und sie hatte einen Schlafgast am „Hals“. Ich habe bei ihr übernachtet und wir sind gemeinsam zum Flughafen. Und ja, man kann sich auf dem Weg in ein Parkhaus verfahren. Nach einer Ehrenrunde um die Parkplätze am Flughafen waren wir pünktlich, also quasi im akademischen Viertel, am gebuchten Runaway-Termin. Die Zeitspanne war logischerweise 3 Minuten überschritten. Netterweise ließ uns die Security doch noch durch und die Reise konnte losgehen. Wir kamen pünktlich zum Boarding und konnten gleich ohne lange Wartezeiten an Bord gehen. Knapp 90 Minuten später landeten wir pünktlich in Paris. Unser TGV, den wir mit Tims Hilfe vorher gebucht hatten, fuhr 11.19 Uhr also hatten wir Zeit für einen Kaffee bei „Paul“. Dank Online-Bestellung brauchten wir hier auch noch keine Französisch-Kenntnisse. Die Abendschule ist bei mir über 30 Jahre her. Übrig sind mangels Einsatzes nur rudimentäre Kenntnisse der Sprache.
Wir haben uns für 2 Euro Aufpreis die erste Klasse gegönnt, was wir nicht bereut haben. Bequeme Sessel und wirklich viel Beinfreiheit für mich, pünktliche Abfahrt und Ankunft inklusive. So macht Reisen Spaß. Bei unserem letztjährigen Ausflug nach Piacenza haben wir eine Übersetzer-App für uns entdeckt, die auch diesmal zum Einsatz kam. Per Kamera bzw. Foto wird der Text live übersetzt, wirklich hilfreich bei Speisekarten und Erläuterungstafeln und per Mikrofon bzw. Sprachaufnahme erfolgt ebenfalls eine Übersetzung. Kleine Ungenauigkeiten inklusive. So erfuhren wir kurz vor Tours, dass sich die Automatiktüren in Kürze öffnen werden und uns das gesamte Badezimmerpersonal eine schöne Weiterreise wünscht.
Das Hotel hatten wir gleich am Bahnhof gebucht, wo auch die Mannschaft untergebracht war. Nach dem Einchecken kurz auf die Zimmer und ab in die Altstadt was Essbares suchen. Die Kathedrale Saint-Gatien war nach kurzem Spaziergang schnell erreicht.
Im Garten des Museums der schönen Künste wurde eine Zeder 1800 irgendwas gepflanzt. Im Sommer oder Frühjahr ist es sicherlich wunderschön, bei stetigen Nieselregen, machte es dann nicht ganz so viel Spaß zu fotografieren. Also erstmal essen fassen. Im Le Valmy wurden wir letztendlich fündig. Das Tagesgericht war richtig lecker und auch bezahlbar. Im Sommer sind Tours und seine Umgebung auf jeden Fall eine Reise wert, wir machten uns jedoch auf den Weg ins Hotel, wir hatten schließlich noch was vor.
Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich Schokolade und Kuchen liebe? Naja, wir kamen nicht nur an einer Patisserie vorbei, wir sind auch eingekehrt. Also Kuchen und Dessert können die Franzosen.
Ins Fan-Outfit geworfen und auf in die Halle, wieder war es nur ein kurzer Fußmarsch, inklusive Workout in Form einer „echt heftigen“ Treppe, zumindest für uns Nichtsportler. Ohne Französisch-Kenntnisse sind wir erstmal in der Halle rumgeirrt, aber am Imbissstand konnte tatsächlich jemand etwas englisch. Anscheinend gab es freie Platzwahl, also so haben wir uns einen Platz in der ersten Reihe gesichert. Schnell unser Banner aufgehängt und es konnte losgehen. Kurz vor dem Spiel kam auch noch Cedric (Enard) mit seiner Familie zu uns. Es gab ein großes Hallo und ein bisschen Zeit zum Quatschen. Da ich ihn in der Schmelinghalle beim Spiel gegen Ankara verpasst hatte, war die Freude natürlich doppelt groß. Wir sollen alle in Berlin grüßen, was ich hiermit getan habe.
Das Spiel konnten ja alle schauen, daher dieser Teil nur kurz, ein spannender erster Satz und dann SIEEEEG, Trento wir kommen.
Im Hotel gönnten wir uns dann Cocktails bis die Bar geschlossen wurde. Am nächsten Morgen durften wir dank Olli, nochmal danke, im Mannschaftsbus bis nach Paris mitfahren. Allerdings flog die Mannschaft von Charles de Gaulle und wir mussten nach Orly. Leider standen wir mit dem Bus im Stau, so dass aus unserem geplanten Stopp am Eiffelturm eine Paris Durchquerung mit der Metro wurde. Pünktlich 21.30 Uhr war ich dann daheim. Jetzt hieß es nur noch Tasche packen bzw. umpacken. Der Zug nach München/Dachau am nächsten Morgen ging bereits um 5.57 Uhr. Manchmal ist so ein Fanleben echt anstrengend.
Text und Bilder: Silvana Jahnke