Nach Friedrichshafen ins Siebenzwergezimmer
Freitagabend kamen mir die ersten Zweifel. Wann genau wollten wir uns treffen? War das um 8 oder um 9 Uhr?
Eine SMS später war dann klar. Wir treffen uns um 9 Uhr an der Tankstelle in der Brettschneiderstraße.
Also wurde das Internet nach der kürzesten Route befragt. Ich habe Ärzte, Firmen… gefunden, aber keine
Brettschneiderstraße. Völlig verzweifelt habe ich dann den ZOB gesucht, den hatte Carsten in einem Nebensatz erwähnt. Und siehe da. Wieder etwas dazu gelernt. Brett schreibt man in Berlin mit „dt“.
Um 7.15 Uhr fuhr ich nach der doppelten Kontrolle der „Fanutensilien“ in Eisenhüttenstadt los. Pauke. Eingepackt. Trommelstöcke. Eingepackt. Klatschpappen. Eingepackt. Fanshirt. Eingepackt. Es kann losgehen.
Pünktlich um 9 Uhr waren dann meine 5 Mitstreiter an Bord. Melli, Thomas, Elisabeth, Andre und Carsten. Wir durften mit dem Bus der Geschäftsstelle fahren (an dieser Stelle noch einmal vielen Dank), so dass wir uns bequem in Richtung Süden aufmachen konnten. Leichter Nieselregen begleitete uns. In entspannter Runde fuhren wir los, wir diskutierten die letzten Spiele und unsere Aktivitäten im Fanklub. Was könnten wir besser machen und wie erreichen wir das?
Die erste Regenpause nutzten wir für eine erste Pause gegen Mittag an einer Raststätte. Hier vertraten wir uns die Beine und schnell wurde noch Orange angezogen. Dann machten wir unser erstes Foto mit unserem Banner 7.Mann on Tour.
Weiter ging es mit leichtem Nieselregen gen Süden. Erst kurz vor Nürnberg wurde das Wetter besser. Es hörte auf zu regnen und die Sonne kam raus. Wir hatten zwar die Abfahrt zur A6 verpasst, aufgrund von Bauarbeiten war die Abfahrt entweder nicht vorhanden oder ganz mies ausgeschildert. Das wurde allerdings schnell bemerkt und wir konnten uns ohne großen Umweg wieder auf den richtigen Weg machen.
In der Zwischenzeit hatte unser Foto mehrere Likes und Kommentare und eine Einladung zum Ligaspiel von Uschi zur Folge.
Wir sind pünktlich zum Sommeruntergang in Friedrichshafen angekommen. Also sind wir als erstes zur Uferpromenade gefahren, damit ich Fotos machen konnte. Wie man sieht Postkarten“kitsch“ vom Feinsten. Carsten hat den Himmel Friedrichshafener T-Shirthimmel getauft. Ihr habt sicherlich von der Marketingaktion vom Bodensee gehört. Die Jungs vom Bodensee müssen solange in Pink spielen, bis die Halle bei einem Heimspiel ausverkauft ist.
Die Shirt sollen der Renner am Fanstand sein. Auf den Fotos sind die Shirts auch wirklich schön pink. Live in der Halle war es dann leider doch eher ein Babyrosa. Es hat aber den Augen unserer Spieler nicht geschadet. Aber dazu später. Wir bezogen erstmal unsere Quartiere. Elisabeth hat ein Zimmer in der Jugendherberge gebucht. Der Rest hat sich im Hausder Naturfreunde einquartiert. Da die einzelnen Zimmer ausgebucht waren, landeten wir im Siebenzwergezimmer. Das wurde von uns so getauft, weil bei unserer ersten Übernachtung 7 Männer von uns dort einquartiert wurden. Diesmal waren wir zwei
Frauen und drei Männer. Wir haben leider kein adäquates Märchen gefunden.
Die Frotzeleien zu diesem Thema nahmen kein Ende und führte zu viel Gelächter. Den Rest darf ich leider nicht erzählen.
1. Nicht jugendfrei.
2. Wir haben uns geschworen, es bleibt unter uns.
Nur soviel, den Schnarchwettbewerb habe leider ich gewonnen. Ich habe eine Entschuldigung. Ich bin leicht erkältet und ichhatte Alkohol getrunken.
Wir sind dann erst mal Essen gefahren. Das La Scala befindet sich direkt gegenüber der ZF-Arena. So konnten wir unserem Friedrichshafen-Neuling Melli erstmals die Spielstätte zeigen. Dabei konnten wir erfreut feststellen, dass auch die Friedrichshafener dazu gelernt haben. Auf dem Plakat steht nicht mehr Berlin RV (Reitverein?, Ruderverein?), wie noch beim letzten Finalspiel, sondern Berlin Recycling Volleys. Da anscheinend am Samstag halb F-Hafen im Einkaufzentrum unterwegs ist, haben wir keinen Platz beim
Italiener bekommen, aber dessenTerrasse war noch frei.
Bei traumhaften 17°C, wohlgemerkt es war der 8.11., saßen wir dann draussen und haben es uns schmecken lassen. Hauptthema des Abends waren immer noch die deutschen Märchen. Anschließend haben wir die Lokalität gewechselt und uns an der Uferpromenade mit Uschi und Ebse von Friedrichshafen getroffen. Es ist immer wieder schön, wenn man alte Freunde trifft. Die deutschen Fanklubmeisterschaften liegen ja auch schon wieder eine Weile zurück.
Pünktlich um sieben am nächsten Morgen ging einer von uns erst mal laufen. Wir anderen haben uns auch von unseren Matratzen hochgequält. Nach ausgiebigen Frühstück haben wir uns dann auf den Weg zur Uferpromenade gemacht. Dort haben wir den Ausflugsturm geentert. Das Beweisfoto folgt. Bei strahlendem Sonnenschein und 18°C, T-Shirt-Wetter, haben wir uns die Zeit bis zum Spiel vertrieben. Dort trafen wir dann auch Lars und Angelika.
Gegen halb eins machten wir uns dann auf dem Weg zur Halle. Dort wurden wir freudig vom F-Hafener Fanklub begrüßt. Wir wünschten uns ein spannendes Spiel mit dem positiven Ergebnis für die bessere
Mannschaft. Wir waren uns einig, dass die Tagesform entscheidet. Langsam kam die Spannung. Wir konnten unsere Jungs begrüßen und viel Erfolg wünschen. Sogar der Busfahrer trug Orange. Also alles
gute Vorzeichen. Nachdem Rosita und Hans zu uns gestoßen waren und auch Ronny angekommen war, waren wir mit 11 Mann vollzählig. Wir enterten in der Halle Block A1 erste und zweite Reihe. Das Spiel
konnte losgehen. Die Mannschaft startete wie die Feuerwehr, wir haben uns immer
wieder nur erstaunt angeschaut. Nach dem schnellen ersten Satz, haben wir gesagt, so einfach bleibt es nicht.
Das ändert sich noch. Aber auch der zweite Satz wurde nach etwas holprigem Start noch gedreht und gewonnen. Irgendwie kamen wir uns vor wie im falschen Film. Auch der dritte Satz ging dann zügig an unsere Jungs. Teilweise lief bei den Häflern nicht viel zusammen. Hammerstarke Aufschläge, die wir am Mittwoch vermisst hatten, ließen keine Annahme zu, und wir gewannen auch den dritten Satz recht deutlich. Mit so einem kurzen Spiel hatten wir nicht gerechnet. Und mit unseren 3 Pauken, 2 Rasseln, diversen Klatschpappen und viel Stimme hatten wir die Halle „gut im Griff“. Nach dem Spiel hatten wir noch Zeit für ein paar Gespräche mit den Blue Bears bevor wir uns wieder auf den Weg nach Berlin machten.
Schnell noch ein Foto vor der Halle von uns allen, Rosita und Hans waren leider schon weg. Und wir hatten es vor dem Spiel einfach vergessen. Die Rückfahrt verlief dann zufrieden und etwas ruhiger als die Hinfahrt. Mitternacht waren wir dann wieder am Ausgangspunkt unserer Reise.
Halb drei hatte auch ich dann in Hütte einen Parkplatz gefunden. Es war wie immer eine tolle Fahrt.
Silvana Jahnke